Was kostet ein Organist für eine Trauung?

Die Musiker – DJ, Band, Sänger, Organist – sind bei der Kalkulation einer Hochzeit nur einer von mehreren Kostenpunkten. Aber was kostet normalerweise ein Orgelspieler? Und welche Leistungen bekommen Brautpaar und Gäste dafür? In diesem Beitrag möchte ich skizzieren, welche Arbeiten ein Organist auch hinter den Kulissen verrichtet, wenn er nicht gerade auf dem Orgelbock sitzt.

Inhaltsverzeichnis

  1. Warum man an der Musik nicht sparen sollte
  2. Diese Faktoren beeinflussen das Honorar
  3. Das bekommt Ihr bei mir
  4. Jetzt aber eine konkrete Zahl, bitte …

Warum man an der Musik nicht sparen sollte

Eine Hochzeit mit all ihren Emotionen ist einzigartig. Mit vielen Mitteln versuchen wir, die flüchtige Gegenwart möglichst authentisch festzuhalten. Videos, Tonaufnahmen, Gästeportraits, Gästebücher, Fotos – all das hilft in der Rückschau, sich lebendig an den Hochzeitstag zu erinnern.

Beim Getting Ready, in der Kirche, beim Abendessen, auf der Tanzfläche – auch Musik spielt am Hochzeitstag natürlich eine zentrale Rolle. Anders als etwa Fotografien ist Musik nicht gegenständlich, sie ist flüchtig. Das Erinnern funktioniert nicht über die visuelle Wahrnehmung. Stattdessen spricht Musik auditiv unsere persönliche Gefühlswelt an. Sie taucht Orte und Handlungen in Stimmungen und versieht sie mit emotionaler Bedeutung.

Auch Musik hilft uns so erinnern, indem wir eine Melodie oder einen Song mit einer bestimmten Situation verbinden. Sie vermag es, uns ein Stück weit in die vergangenen Momente und einzigartigen Emotionen zurück zu versetzen. Musik trägt ihren Teil zur individuellen Atmosphäre Eurer Hochzeit bei. Sie verklingt nur in der Realität, wird aber in Eurer Erinnerung nachhallen, um eine Geschichte zu erzählen – Eure Geschichte.

Diese Faktoren beeinflussen das Honorar

Eine allgemein verbindliche Gage für Hochzeitsorganisten gibt es nicht. Im Einzelfall bestimmen mehrere Faktoren, welches Honorar Ihr für den Organisten kalkulieren solltet:

  • Ehrenamt, Nebenberuf oder Hauptberuf?
  • Ausbildungsstand
  • Erfahrung
  • Schwierigkeit Eurer Wunschstücke
  • Begleitung von Solisten, Ensembles oder Chören
  • Saison
  • Anfahrt
  • (Übernachtung)
Die Art der Erwerbstätigkeit

Die Bandbreite an ausübenden Kirchenmusikern ist groß. Erstens ist hier die Gruppe der ehrenamtlichen Musiker, die auf die Einnahmen nicht angewiesen sind oder aus altruistischen Motiven handeln. Zweitens gibt es Kleinunternehmer, die einer anderen Hauptbeschäftigung nachgehen und nebenberuflich als Hochzeitsorganisten tätig sind. Und drittens sind da die hauptberuflichen Profimusiker, die mit Musik ihren Lebensunterhalt verdienen – entsprechend unterschiedlich ist auch die Honorargestaltung.

Ausbildung und Erfahrung

Es spielt auch der Ausbildungsstand eine Rolle. Die Ausbildung zum geprüften Organisten dauert oft mehrere Jahre, in denen man viel Zeit aufwendet, um sich die erforderlichen Fähigkeiten anzueignen. Die Ausbildungskosten liegen je nach angestrebtem Abschluss im vier- oder fünfstelligen Bereich.

Hat der (Hochzeits-)Organist langjährig Erfahrung gesammelt, kommt das dem Brautpaar nur zugute. Er weiß genau, auf welche Dinge es bei der musikalischen Planung ankommt, kann bekannte Probleme umschiffen und kommt mit den unterschiedlichsten Orgeln schnell zurecht.

Schwierigkeit der Solostücke und Begleitung

Die Gage hängt bei vielen Organisten auch maßgeblich von der Schwierigkeit Eurer Wunschstücke ab. Gemeindelieder und klassische Werke aus dem Standardrepertoire (z. B. der berühmte Hochzeitsmarsch von Mendelssohn) erfordern wenig Zusatzaufwand, da sie nicht einstudiert (sondern nur regelmäßig aufgefrischt) werden müssen. Anders ist es bei Stücken, die der Organist nicht kann und extra für Euch übt – hier müssen dann je nach Schwierigkeit und Länge ein paar Stunden Vorbereitung investiert werden. Am besten ist, Ihr fragt Euren Organisten im Vorfeld nach einer Einschätzung!

Sollen Ensembles, Vokal- oder Instrumentalsolisten oder sogar ganze Chöre begleitet werden, kann das mit Mehraufwand verbunden sein. Dies ist besonders der Fall, wenn der Organist die anderen Mitwirkenden nicht kennt. Dann ist ein separater Probentermin erforderlich.

Saison, Anfahrt und Übernachtung

Wichtig ist auch der Monat, in dem Eure Hochzeit stattfindet. In den Sommermonaten ist die Nachfrage sehr viel größer als im Herbst oder Winter. Die Preise der Dienstleister können deshalb schwanken. Grob unterteilen lässt sich das Hochzeitsjahr in:

  1. Off-Season (November bis Februar)
  2. Pre-Season (März und April)
  3. High-Season (Mai bis August)
  4. Post-Season (September und Oktober)

Die Erstattung von Anfahrtskosten sind dann relevant, wenn Euer Organist einen weiteren Weg zur Kirche hat. Üblich sind entweder Fahrtkostenpauschalen oder die Erstattung von Bahn- oder Bustickets.

Ist der Anfahrtsweg zu weit, biete es sich als Organist an, schon am Vortag der Trauung anzureisen und eine Übernachtung zu buchen. Zum einen kann man so verkehrstechnischen Problemen vorbeugen, zum anderen ist eine frühe Probe in der Kirche entspannter. Denn oft bin ich schon 3–4 Stunden vor Zeremoniebeginn zum Einspielen an der Orgel in der Kirche.

Das bekommt Ihr bei mir

Das Leistungsspektrum, das Organisten ihren Brautpaaren anbieten, variiert stark. Ich kann Euch daher nur für mich sagen, welche Dienste ich leisten kann, wenn Ihr mich als Euren Hochzeitsorganisten bucht:

  1. Solostücke Eurer Wahl (z. B. Einzug, Ringtausch, Auszug)
  2. Begleitung von Solisten/Chor/Ensemble
  3. Gemeindelieder inkl. Vorspiel (Anzahl egal)
  4. Notenbeschaffung und -recherche
  5. Kontakt- und Beratungszeit
  6. Organisation im Vorfeld
  7. Probezeit an der Orgel vor Ort

Hinter den Kulissen gibt es abseits der Musik, die Ihr dann wirklich hört, einiges zu tun. Grundsätzlich übernehme ich sämtliche planerische Arbeiten, die die Musik betreffen. Ich berate Euch gerne unverbindlich und unkompliziert bei der Planung per Telefon, Textnachricht oder Videoanruf. Sollen weitere Musiker begleitet werden, übernehme ich selbsttätig die Organisation und Koordination der Proben. Das gilt ebenso für die Absprache mit dem zuständigen Pfarramt, der Schlüsselübergabe für die Kirche und meine eigene Probe – Ihr müsste Euch hier um nichts kümmern.

Jetzt aber eine konkrete Zahl, bitte …

… geht leider nicht so fix. Da das Honorar von so vielen unterschiedlichen Faktoren bestimmt wird, habe ich für meine Engagements keinen Festpreis, sondern erstelle individuelle Angebote. Falls Ihr unverbindlich ins Gespräch kommen möchtet, schreibt mir oder ruft mich an und erzählt mir von Euch und Euren Plänen.


Hörprobe gefällig?


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